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Projekt Hafen Vitte - der erste Energieautarke Hafen der Ostseeküste
Liebe Hiddenseer, liebe Gäste,
vor einigen Tagen sorgte eine Broschüre über die Zukunft des Hafens in Vitte durchaus für einige Irritationen. Zunächst ist klarzustellen, alle Feststellungen und Bewertungen sind in der Broschüre eine rein private Meinung und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. auf den konzeptionellen Plan der Gemeinde und müssen daher klarstellend berichtigt werden. Wir möchten Sie daher korrekt über die Planungen informieren und einige im Flyer aufgeführten Darstellungen richtigstellen.
Die Gemeinde Hiddensee möchte den ersten energieautarken Hafen der Ostsee planen und gleichzeitig die schon bestehenden Anlagen in Vitte erneuern und strukturieren. Sicher wird die Hafenfläche größer, dies ist aber notwendig und überfällig, um jeder Nutzung wie Frachtumschlag, Personenverkehr, Fischerei, Sportboote endlich einen sicheren eigenen Hafenbereich zuordnen zu können. Der jetzige Zustand, dies Durcheinander einer Passagier- und Frachtabfertigung, dazu noch Pferdekutschen und Lieferverkehr, stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und muss dringend strukturiert werden. Auch braucht der Hafen Vitte eine schützende Mole für einen sicheren Hafenbetrieb.
Ziel der Entwicklung des Hafens in Vitte ist es, der erste energieautarke Hafen der Ostseeküste zu werden und mit einem Klima- und Umweltschutzlehrpfad die Energiewende für nachfolgende Generationen erlebbar zu machen.
Die Abkehr von der Nutzung von endlichen Ressourcen ist ein weiterer zentraler Punkt der Energiewende. Die Abhängigkeit wie Erdöl, Erdgas, Kohle und anderen Rohstoffen ist immens. Uns ist bewusst, Ressourcen auf dieser Welt sind begrenzt. Daher ist gerade der gesellschaftliche und wirtschaftliche Umgang mit der Natur, der Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein zentrales Thema für die nachfolgenden Generationen. Der energieautarke Hafen auf der Insel Hiddensee soll daher als Projekt die Energiewende für Kinder und Jugendliche erlebbar machen!
Der energieautarke Hafen Vitte soll eine Symbiose eines ganzjährigen Versorgungshafens, einer touristischen und wirtschaftlichen Ausrichtung mit gleichzeitig nachhaltiger Energieversorgung und Betreibung sein. Es soll widerspiegeln, dass Energiewende und Umweltschutz nicht eine zeitgleiche touristische und wirtschaftliche Entwicklung ausschließen sowie eine Chance für die Region und nachfolgende Generationen sein können. Nur dies kann die Zukunft für uns alle sein.
Der Hafen Vitte, auf Hiddensee und inmitten des Nationalparks gelegen, besitzt durch die enormen natürlichen Energieressourcen herausragende Voraussetzungen für den Erfolg eines solchen Zukunftprojektes. Erneuerbare Energien haben deutlich weniger Umweltauswirkungen. Natürlich werden zur Produktion der Anlagen Ressourcen, wie Rohstoffe, Energie und Wasser verbraucht. Auch werden CO2-Emissionen in der Produktion verursacht. Aber im Betrieb werden keine weiteren Ressourcen verbraucht. Insbesondere Wind, Sonne und auch Biomasse sind auf der Insel, wie vielleicht nirgendwo anders vorhanden. Aber auch Recyclingketten, die teilweise schon bestehen oder beziehungsweise erschlossen werden können.
Im ersten Planungsschritt war es sehr wichtig, mit all denen zu beraten, die praktische Erfahrungen aus einem langjährigen Hafenbetrieb – wie den Fischern, der Reederei, den Seenotrettern und den Ver- und Entsorgungsunternehmen – in die Planungen einfließen lassen zu können. Natürlich auch mit den politischen Vertretern vom Betriebsausschuss und den Gemeindevertretern. Aus diesen zahlreichen Arbeitsgesprächen und dem Grundsatzbeschluss der Gemeindevertreter hat unser Hafenplaner ein erstes Kurzkonzept erarbeitet.
An diesem Konzept wird es sicherlich noch viele Änderungen geben und ist zunächst eine erste Grundlage für weitere Planungsschritte.
Warum aber gerade auf Hiddensee?
Hiddensee ist die Destination in Mecklenburg-Vorpommern mit zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen. Es ist die Insel im Nationalpark, autofrei und nur über den Wasserweg zu erreichen.
Dazu ist eine Insel schon durch die regionale Lage ein abgeschlossenes Areal und damit für ein energieautarkes Projekt mehr als authentisch. So ein Projekt kann als Umwelt- und Naturschutzlehrpfad nur gemeinsam gelingen, wenn dieses wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Unterstützung erhält. Mit dem Unternehmerverband Vorpommern gibt es bereits gute Ideen, um zum Beispiel Projekttage für Schulen, Ausbildungs- und Bildungszentren zu organisieren. Wir möchten Sie daher einladen, gemeinsam ein Projekt in und für Mecklenburg-Vorpommern zu unterstützen, um gerade der nachfolgenden Generation Umweltthemen näher zu bringen und mit dem energieautarken Hafen in Vitte ein Projekt zu entwickeln und zu betreiben, dass zeigt, Energiewende und zeitgleiche wirtschaftliche Entwicklung der Region kann auch gemeinsam gelingen.
Der Hafen soll ernergieautark werden – sich selbst mit Strom und Wasser versorgen können. Aufgrund des Umbruchs und einer immer wichtiger werdenden Nutzung der erneuerbaren Energien, möchten wir eine zukunftsfähigen Hafenausbau für nachfolgende Generationen auf der Insel schaffen.
Was ist richtig: Die 135 Liegeplätze wären eine max. mögliche Kapazität, da das Hafenkonzept erstmals analysiert, was überhaupt in diesem Flächenbereich möglich wäre. Über die Anzahl von Gastliegeplätzen ist noch gar keine Entscheidung getroffen worden. Dies wurde den Unterzeichnern des Flyers in der Gemeindevertretersitzung mehrmals mitgeteilt – wurde aber offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen und falsch dargestellt. Richtig ist, es sollen für Hiddenseer ausreichende Dauerliegeplätze für die eigenen Boote geschaffen werden, denn wie es auf dem Festland an Parkplätzen für das eigene Auto mangelt, fehlt es auf Hiddensee an Liegeplätzen für einheimische Bootsbesitzer.
Ferner sollen die kleinen „wild liegenden Boote”, die derzeit südlich vom ehem. Hotelschiffanlieger im Nationalpark in Vitte und auch Neuendorf liegen, dort eine zumutbare Liegemöglichkeit angeboten bekommen. Selbstverständlich benötigen wir auch einige Gastliegeplätze als Refinanzierung für den Hafen – schon daher, um die Liegeplatzkosten für alle – insbesondere für uns Hiddenseer – erschwinglich zu halten.
Eine Sanierung im „Bestand” würde alleine durch die aktuell schon überfüllte Hafenanlage gar nicht umsetzbar sein. Daher sollten die aktuell bereits bestehenden Nutzungen über eine vergrößerte Hafenfläche verteilt werden, um gerade nicht das aktuelle Verkehrschaos der verschiedensten Hafennutzungen von Pferdekutschen, vermengt mit Fährschiff- und Ausflugsverkehr, Frachtumschlag, Fischerei & Sportbootschifffahrt fortzuschreiben. Schon heute liegen viele Segler zwischen Frachtfähren und Ausflugsfahrgastschiffen.
Heute liegen viele Sportboote im Hafen Vitte, oft dicht gedrängt zwischen Fährschiffen und Fischerbooten.
Diese sollen künftig verkehrsberuhigt ihren Liegeplatz im südlichen Hafenbereich finden.
Ja eine Meerwasserentsalzungsanlage sollte gebaut werden, denn wir alle kennen die Defizite der Trinkwassererschließung auf der Insel.
Endlich eine Mehrzweckhalle, mit Schulsportnutzung von der seit 30 Jahren geredet wird, einem modernen Feuerwehrstützpunkt für die Vitter Feuerwehr, all dies benötigt zur Umsetzung eine Erschließung mit Trinkwasser. Aus dem ehemaligen biologischen Institut sollen kommunale Dauerwohnungen entstehen. Auch hier müssen wir eine Trinkwasserversorgung schaffen.
Die sogenannten Container inkl. Aussichtsturm war nur ein Vorschlag von einem Hersteller. So ein „Turm” wird in anderen Regionen als Aussichtsturm und Erklärpfad genutzt und zeigt wie eine Meerwasserentsalzungsanlage überhaupt funktioniert, was solche für Umwelt und Nachhaltigkeit bewirken kann.
Alles kann – nichts muss. Wenn wir diesen so nicht möchten – kommt auch kein Turm. Technisch kann dieser alternativ, ebenerdig oder viel weniger hoch gebaut werden. Aber über Vorschläge sollte man sachlich diskutieren und nicht als festgelegt und als nicht ergebnisoffen darstellen.
Wenn eine Hafensanierung stattfindet, müssen die Tiefen des Wasser wiederhergestellt werden. Um das Baggergut nicht teuer und umweltschädigend entsorgen zu müssen, gibt es mittlerweile Möglichkeiten dass sogenannte „Baggergut” im Hafen wieder zu verwenden und die Schutzräume für Tiere und Pflanzen weiterhin aufrecht zu erhalten. Bei dem jetzigen Anleger soll die Kaikante etwas weiter abgeschrägt werden um den Fährschiffen mehr Platz zu verschaffen. Zum Auffüllen wird das Baggergut wieder verwertet. Des Weiteren sollen am ehemaligen Anleger Caprivi das flache Wasser nicht zusätzlich ausgebaggert werden, die Flächen können als Standort für eine Photovoltaikanlage dienen, die es mittlerweile in viele verschiedenen Ausführungen gibt. Energieautark bedeutet auch, dass unserer Insel nicht nur Strom teuer einkaufen sollte, vielmehr auch selbst erzeugen kann. Eine solche Anlage kann nicht nur Strom einspeisen – sondern auch viele auf der Insel mit Strom versorgen bzw. zur Refinanzierung beitragen.
Der Hafen in Vitte ist der ganzjährige Versorgungshafen. Leider ist er der einzige, der bei Ost- und Nordostwetterlagen nicht vor Hochwasser, Sturm und Eis geschützt ist.
Eine Sanierung des Hafens ohne Schutz durch eine Mole wäre ein fataler Fehler. Um den Hafen ausreichend zu schützen, die vorgelagerte Wasserfläche in kommunales Hoheitsrecht zu übertragen, muss eine Mole zwingend vom ehemaligen Anleger beginnend, das Areal begrenzen. Sicher kann man eine kleine Mole fordern, muss dann aber auch die Konsequenzen nennen. Die jetzigen privat oder von Vereinen betrieben Steganlagen bleiben auch künftig ohne Wellenschutz und würden die einzig mögliche Zufahrt zum jetzigen Hafen und eine Anbindung an die Fahrrinnen verlieren. Auch würde ohne Gebietshoheit der Gemeinde ein „wildes” Anlegen von zahlreichen illegalen Anlegern am verrotteten Hotelschiffplatz weiterhin Realität bleiben. Denn – ohne durch eine Mole abgegrenzten Hafenbereich, wird auch künftig die Gemeinde keine ordnungsrechtliche Handhabe an den Bereichen erlangen.
Um eine Mole im Nationalpark errichten zu dürfen, bedarf es vieler Besonderheiten. So wird diese an einigen Stellen wasserdurchlässig sein, damit ein ständiger Austausch möglich ist. Dies ist umwelttechnisch ein sehr wichtiger Punkt, denn an den Steinen entstehen zusätzlich Räume für Pflanzen und Lebewesen. Die Mole muss derart konzipiert werden, dass durch die Planung und Molenführung treibendes Seegras nicht im Hafengebiet zu Behinderungen führen kann.
Zu beachten ist auch die Lage des Hafens Vitte bei der Molenkonstruktion. Bei Nordostwind steigt der Wasserspiegel und gerade dann muss der Hafen vor anlaufenden Wellen geschützt sein.
Alleine hieraus ergibt sich in der Molenkonstruktion ein Mindestmaß an Breite und Höhe. Ohne diese dürfte eine Mole gar nicht realisiert werden. Schon hieraus entsteht die Möglichkeit, die Mole begehbar zu machen.
Nicht nur für unsere Gäste dürfte der Ausblick von einer Mole auf die Boddenlandschaft, bis hin zum Leuchtturm ein unverwechselbares Highlight werden. Ferner soll der nördliche Molenteil als separater Anleger für die anlaufenden Hotelschiffe, die es übrigens schon seit 20 Jahren in Vitte zu sehen gibt, dienen. Nur sollen die Hotelschiffe hier eigens liegen dürfen, ohne den sonstigen Hafenbetrieb zu beeinflussen, die Fähren und anderen Boote im Hafen zu beeinträchtigen und völlig autark und beruhigt zu liegen.
Wir als Gemeinde möchten familienfreundlich sein. Wir brauchen sogar mehr Spielplätze. Die derzeitigen Spielplätze gegen Neuerrichtungen aufzurechnen ist nicht unser Ansatz.
Wir wollen die bestehenden erhalten und den Investitionsstau dort beseitigen und neue errichten. Ob den am Vitter Hafen oder auch endlich im Ort Grieben. Wir wissen, dass die jetzigen Spielplätze nicht in einem optimalen Zustand sind. Wir freuen uns daher sehr, dass es uns gelungen ist, mit Fördermitteln neue Spielgeräte für die Spielplätze in Vitte und Neuendorf zu errichten. Dies soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Zusätzlich hat die Gemeindevertretung die Amtsverwaltung in Samtens beauftragt, für Grieben die Eigentumsfragen für die Errichtung eines Spielplatzes zu klären und ein Konzept für einen neuen Spielplatz vorzulegen.
Unsere Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft – Wir alle sollten etwas dafür tun unsere Insel so familienfreundlich wie nur möglich zu gestalten. Dazu gehört auch selbstverständlich ein Spielplatz für Kinder, gerade wenn auf die Fähre gewartet werden muss.
Es wird kein Kreuzfahrthafen entstehen. Seit vielen Jahren haben wir pro Jahr zwischen 90-120 Anläufen von Hotelschiffen. Diese sollen nicht erhöht werden, aber wir sollten die Hotelschiffe zeitgemäß, sicher und nicht einfach nur „zwischendrin” empfangen.
Die Gäste und Pferdekutschen können über den nördlichen Molenteil die Schiffe verlassen und dies führt gerade zu einer Entschleunigung und Entzerrung zum jetzigen Gedränge am Hafen.
Hotelschiffe sollen lediglich einen geeigneten und separaten Platz zugewiesen bekommen können. Derzeit kommen die Schiffe spät oft abends und müssen sehr früh wieder los, um den üblichen Fährverkehr nicht zu beeinträchtigen. Mit eigenem Liegeplatz würde sich das künftig ändern und die Gäste der Hotelschiffe hätten endlich Zeit Geschäfte, Museen und Gastronomien der Insel zu besuchen. Dazu kommt, dass die Schiffe im Jahr 2021 keine Möglichkeit haben, sich über einen Landanschluss mit Strom selbst zu versorgen.
Ergebnis: Die Motoren der Schiffe laufen die gesamte Nacht. Ein unhaltbarer Zustand für eine Insel im Nationalpark und die Anwohner. Nicht nur für die Umwelt sondern auch vom Immissionsschutz ist dies keine zeitgemäße Lösung.
Ja, eine Anlage soll für unsere Hiddenseer die Möglichkeit schaffen, eigene Boote auf der Insel aus dem Wasser zu holen oder auch mal Reparaturen vornehmen zu können. Es soll Schluss damit sein, dass alle Bootsbesitzer oft teure Winterlager außerhalb der Insel aufsuchen müssen. Ferner steht in der Brandschutzbedarfsplanung, dass die Feuerwehr Vitte mit einem Rettungsboot ausgerüstet werden soll. Für schnelle Rettungseinsätze ist eine Slip unabdingbar.
Und Nein – ein mobiler Kran soll nicht angeschafft werden.
Der jetzige Zustand, der Vermischung einer Passagier- und Frachtabfertigung, dazu noch Pferdekutschen und Lieferverkehr, stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und muss dringend strukturiert werden. Im Jahre 2021 erfolgt die vollständige Fährabfertigung über Containerlösungen der Reederei. Unterstellmöglichkeiten für Fahrgäste gibt es keine – die lassen wir bisher wortwörtlich im Regen stehen.
Das geplante Hafengebäude soll als zentraler Punkt für die Fährabfertigung dienen. Die jetzigen Container verschwinden und alle Fährschiffen sollen strukturiert an einer Kaimauer anlegen. Fahrgäste und Fracht-abfertigung können endlich gefahrlos voneinander abgegrenzt die jeweiligen Kaibereiche nutzen.
Leider haben unsere Schulkinder und Inselbewohner keine Möglichkeit in einer Turnhalle Sport zu treiben. Auch ein richtiges Handball oder Basketballspiel ist für klein und groß nicht möglich. Auch für die Hiddenseer ist keine Möglichkeit vernünftig gemeinschaftlich Sport zu betreiben. Seit 30 Jahren wird geredet, nun kann diese Halle endlich Realität werden.
Ein Betreiberkonzept liegt seit langem vor und soll eine multifunktionale Nutzung für Schulsport, Feuerwehr, Veranstaltungen, Kongresse ermöglichen. Dabei ist ein wesentlicher Bestandteil der Mehrzweckhalle die Errichtung eines modernen, zeitgemäßen Feuerwehrstandortes für unsere Vitter Ortswehr und eine Katastrophenschutzeinrichtung. Schauen Sie sich den derzeitigen Standort der Feuerwehr in Vitte selbst einmal an. Wir brauchen einen zeitgemäßen modernen Feuerwehrstandort mit ausreichend Platz für moderne Feuerwehrtechnik und ein Rettungsboot entsprechend der beschlossenen Brandschutzbedarfsplanung. Nur so können wir drei Standorte der Feuerwehren auf der Insel mittelfristig sichern und erhalten. Katastrophenschutz ist derzeit aktueller denn je! Auch hierfür wird die Mehrzweckhalle geeignet sein!
Sicher kann man viel fordern – aber das Mehrzweckhallenkonzept ist entsprechend der Vorgaben und Vorschriften zu errichten. Aufstellplätze für Feuerwehrfahrzeuge, Mindestnormen für Feuerwehren sind zu beachten.
Falsch ist, dass eine Freilichtbühne entstehen soll. Es soll mit einer Outdoormöglichkeit auch endlich auf der Insel ein Standort geschaffen werden, um kulturelle Veranstaltungen abends am Wasser genießen zu können. Egal ob ein Klavierkonzert oder eine Lesung, derzeit gibt es keine Möglichkeit, auch bei schlechter werdenden Wetterbedingungen eine Veranstaltung langfristig zu organisieren. Im übrigen ist diese Option schon seit fast 10 Jahren fester Bestandteil der gemeindlichen Planungen.
Eine Kunst- und Kulturinsel sollte Einheimischen und Gästen die Möglichkeit geben auch in der einzigartigen Natur, Kultur zu erleben. Ferner braucht es auch für unsere Jugendlichen einen Ort, an dem sich getroffen werden kann, ohne mitten in der Ortslage die Abendruhe anderer Anwohner zu stören. Hierfür kann und sollte endlich gesorgt werden.
Was vielleicht vor 20 Jahren sicher falsch entschieden worden ist, kann heute kein Anlass sein, ein traditionelles Handwerk wie die Fischerei nicht zu erhalten. Wir wollen Partner suchen und Strukturen schaffen, Hiddenseer Fisch auch auf der Insel besser zu vermarkten und vielleicht sogar zu verarbeiten.
Der Hering vom Fischbrötchen muss auf der Insel nicht aus Sassnitz oder Freest angeliefert werden. Dies wollen wir versuchen, und helfen, die notwendigen Strukturen zu schaffen, um insbesondere Nachwuchs für die Fischerei zu fördern. Eine Privatisierung wie vor gut 25 Jahren wird es nicht geben. Wirtschaftsfördernde Strukturen, wie ein Fischereistandort gehören in gemeindliche Hand.
Ferner bedarf es Ordnung am Fischereihafen.
Es soll keine Fischindustrie, sondern Schuppen für Netze und Fischausrüstung entstehen!
Aussage: täglich zur Hochsaison zusätzlich 500 Gäste – ist Falsch
Der Hafen soll in erster Linie energieautark werden, die Energiewende berücksichtigen, um überhaupt eine Modernisierung einer Hafenanlage im Nationalpark zu realisieren. Naturschutz und Wirtschaft schließen sich nicht aus! Des Weiteren soll es kein „mehr und monströs” geben – es soll vorhandene Nutzung endlich strukturiert und entzerrt werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn vorhandene Wasserflächen nachhaltig genutzt werden.
Um zu sehen was wir damit meinen, laden wir ein, mittags in der Hochsaison den Hafen in Vitte zu beobachten. Pferdekutschen, Tagesgäste, Reisegruppen, Transport-und Versorgungsfahrzeuge, Restaurantbesucher – alles läuft irgendwie, kreuz und quer. Ein Wunder, dass noch keine schweren Unfälle passiert sind. Es sollen nicht „mehr” Boote anlegen, es muss und soll die anderen Häfen, gerade in Kloster entlasten. Es sollen Angebote geschaffen werden, um das wilde Ankern – auch am jetzigen alten maroden Hotelschiffkai – zu vermeiden und den Nationalpark und die Natur schützen. Die Boote sind derzeit auch schon heute da, nur liegen diese wild und die Häfen überlastend überall. Künftig soll eine Möglichkeit geschaffen werden, geordnete, sichere und auch für Hiddenseer bezahlbare Liegeplätze zu schaffen.
Aussage: Überlastung der vorhandenen Infrastruktur – ist Falsch
Wir wollen die Infrastruktur ent- und nicht überlasten. Wer derartige Ängste schürt, will eine geordnete Passagier- und Frachtabfertigung, einen geordneten Pferdekutschen und Lieferverkehr verhindern. Mehr Hafenfläche bedeuten kein Wachstum – es bedeutet eine Optimierung und Besserung der sowieso vorhandene Infrastruktur und eine Entzerrung auf einer größeren Hafenfläche. Auch sind gerade im Hafenbereich an der Sprenge ehemalige Restaurants geschlossen und verfallen. Vielleicht gerade deswegen, weil es nicht genug Gäste für eine früher bereits bestandene Infrastruktur gab. Die maroden, seit Jahren mit Baugerüsten eingefassten ehemaligen Restaurants und Gebäude zeigen enorme Defizite, gerade in einem so sensiblen Ortsteil. Sollten fehlende Einkaufsmöglichkeiten in Vitte gemeint sein, lässt sich sicher noch ein zusätzlicher Einzelhandel in den Hafengebäuden integrieren.
Aussage: Aus einem ruhigen Wohngebiet wird ein touristischer Hotspot und Teilgewerbegebiet – ist Falsch
Richtig ist, das derzeitige Hafengebiet Vitte ist laut der B-Planung schon immer Gewerbegebiet. Nur jetzt existieren aktuell illegale Bootsliegeplätze, wildes Anlegen, private Partys – gerade am ehe-malige Caprivi Anleger. Müll und wilde Ablagerungen sind aktuell immer wieder zu beobachten. Dies muss geändert werden und kann es nur – wenn die Gemeinde Gebietshoheit erlangt und satzungsrechtliche Regelungen treffen kann. Dies geht nur in einem Gebiet, welches durch eine Mole abgegrenzt ist.
Meerwasserentsalzungsanlage und Photovoltaikanlage
Naturschutz und Nachhaltigkeit kann man nicht nur wollen – aber anderen überlassen! Strom kommt eben nicht nur aus der Steckdose. Die Energiewende kommt, egal ob einige die Augen davor verschließen wollen und es müssen neue Wege gefunden werden. Machen wir es nicht selbst auf der Insel, werden es irgendwann fremde Investoren sein. Wir wollen keine Trinkwasserleitung durch die Boddenlandschaft zur Ertüchtigung der Trinkwasserversorgung für die Insel und einen daraus entstehenden Bauboom zulassen. Aber wir benötigen eine maßvolle Erhöhung des Trinkwasserdargebotes, um zum Beispiel eine dringend notwendige Bauleitplanung rechtssicher zu gestalten, dringende Sanierungsobjekte die im öffentlichen Interesse stehen, wie der Bau von kommunalen Wohnungen im ehem. biologischen Institut, zu ermöglichen.
Fest steht – ohne die Zuführung von einer begrenzten Menge an Trinkwasserkapazität durch eine Meerwasserentsalzungsanlage, wird es weder eine B-Planung noch Baurecht für dringend notwendige kommunale Wohnungen oder eine Schulsporthalle geben. Die Photovoltaikanlage ist im derzeitigen Flachwasserbereich vor der Mole geplant, der mitnichten ausgebaggert werden soll. So kann dieser – ansonsten ungenutzte Bereich – nachhaltige Sonnenenergie erzeugen und erheblich zu einer Refinanzierung des Gesamtprojektes beitragen.
Wer Naturschutz will – muss auch etwas dafür tun und auch Kompromisse zugestehen können.
Aussage: Verlust der naturbelassenen Inselidentität
Genau diese Identität möchten wir wieder! Hiddensee Inselidentität ist sicher nicht das, was an jedem Saisontag am derzeitig unstrukturiertesten Hafen der Insel – nämlich in Vitte und auf engstem Raum zu beobachten ist. Fracht wird entladen, Fahrgäste reisen dazwischen an oder ab, dazu zahlreiche Pferde-kutschen, dazu ein Frachtkahn, Stück- oder Schüttgut, Sportboote und Fischereifahrzeuge. Alles ohne Struktur und auf viel zu beengtem Raum. Dies wird sich nur dann ändern können, wenn wir die aktuelle Nutzung weitläufig und verkehrskonzeptionell aufteilen. Nur dann werden wir einen entschleunigten Hafenbetrieb und zur naturbelassenen Inselidentität zurückfinden.
Dazu sollten endlich Angebote geschaffen werden, um wildes Anlegen und Ankern eine Alternative eines sicheren Hafens zu bieten, denn derzeit gestaltet sich die „Inselanblick” an vielen Orten leider durch Verschmutzungen, wildem Anlegern und Ankern im Nationalpark und ist nicht unsere Inselidentität.
Aussage: Horrende Planungs- und Umsetzungskosten sowie Betriebs- und Instandhaltungskosten
Der Hafen Vitte ist in einem katastrophalen baulichen Zustand, ohne Molenschutz, derzeit völlig überlaufen und ohne Verkehrssicherheit. Auch sind die vertraglichen Betreiberbedingungen des Fähranlegers der „Vitte“ seit mehr als 25 Jahren eine finanzielle Katastrophe für die Gemeinde Hiddensee, denn es wurde seinerzeit vertraglich vereinbart, dass alle Gebühren aus sämtlichem Frachtumschlag und Fahrgästen, jedes Anlaufen der MF Vitte nicht einen einzigen Euro für die Gemeinde Hiddensee bedeutet. Alle Gebühren erhält die Gemeinde Schaprode. Auch dies muss geändert werden. Jedwede Planung und Sanierung wird eine finanzielle Herausforderung für die Gemeinde. Aber der Hafen Vitte ist der einzige ganzjährige Versorgungshafen der Insel Hiddensee und muss saniert werden.
Jede Sanierung muss im Vorfeld ein Genehmigungsverfahren durchlaufen. Die Nutzungen werden geprüft. Derzeit gibt es im Hafen Vitte seit 30 Jahren folgende Nutzungen: Fahrgastschiffe, Ausflugsschiffe aus Breege, Zingst und Wiek, Frachtumschlag Vitte, Frachtkähne für Schüttgut, Sportboote, Fischerei, Seenotretter, die einzige Tankstelle, Wassertaxen, Hotelschiffe. Klar ist, in dem derzeitigen Hafenareal kann vielleicht der Bestand bis zur Sperrung der gesamten Hafenanlage genutzt werden, für einen Neubau kann es sicher in aktueller Struktur keine Betriebsgenehmigung geben. Im Ergebnis bedeutet dies, dass einige der derzeitig praktizierten Nutzungen künftig eingestellt werden müssten. Einerseits kann nicht gefordert werden, alle Möglichkeiten einer Refinanzierung zu unterlassen und zeitgleich die hohen Kosten mahnen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben – wer jetzt nicht den Hafen saniert, verspielt ein großes Stück Hiddenseer & wirtschaftlicher Zukunft
Wenn wir weiterhin alles zerreden, mit der Sanierung des Hafens warten, wird uns die Zeit einholen und wir können uns den Hafen als Versorgungshafen nicht mehr leisten. Der Hafen ist marode und so nicht zukunftsfähig.
Selbstverständlich wird sehr genau geprüft, was sich eine Insel leisten und was mit Fördermitteln und sonstigen finanziellen Hilfen entwickelt werden kann. Doch klar muss jedem sein, eine Sanierung ohne ein schlüssiges Konzept ist auf einer Insel im Nationalpark weder genehmigungsfähig noch finanzierbar.
Wer nicht will, dass künftig Fähr- und Frachtkosten unbezahlbar werden, muss ein Finanzierungskonzept für einen Versorgungshafen aufstellen und keine unbezahlbaren, dazu unseriösen Hafenpläne behaupten.